Wer ist in Zukunft Partner der gentechnikfreien und ökologischen Landwirtschaft? Info- und Diskussionsveranstaltung veranstaltet vom Gen-ethischen Netzwerk e.V.
am 18. Dezember 2013 um 19 Uhr im GUNZ, Geiststraße 2 37073 GöttingenDie Veranstaltung richtet sich an Menschen aus der Landwirtschaft und alle, die an gentechnikfreiem Essen interessiert sind.
In den Magazinen der Ökolandbau-Verbände fanden sich vor wenigen Jahren großformatige Werbenazeigen der KWS Saat AG aus dem südniedersächsischen Einbeck. Der Konzern und seine Tochterfirmen sind schließlich Lieferanten von ökologischem Saatgut und unterhalten auch Abteilungen, in denen ökologische Zucht durchgeführt wird.
Doch die KWS kennen die meisten Aktiven der Gentechnkfreien Landwirtschaft aus einem ganz anderen Grund: gerade im Raum Südniedersachsen-Nordhessen-Sachsen-Anhalt waren sie in der Vergangenheit regelmäßig konfrontiert mit Freisetzungen von gentechnisch veränderten Zuckerrüben des Saatgutkonzerns. Freisetzungsversuche gibt es derzeit in Deutschland nicht mehr, doch nach wie vor forciert die KWS auf dem globalen Markt ihre GVO-Produkte und kooperiert dabei nicht nur mit dem Gentech-Branchenprimus und US-Konzern Monsanto sondern entwickelt auch mit den anderen Global Playern des Saatgutmarkts- z.B. BASF- neue gentechnisch veränderte Pflanzen mit Herbizdtoleranzen. In Diskussionen wird von Seiten der KWS (und der Lobbyverbände in denen sie Mitglied ist) offensiv vertreten, dass für Saatgut bei der Kontamination mit gentechnisch veränderten Samen die bisher geltende Nulltoleranz nicht mehr angewendet werden soll.
Auch Investments in – so genannte – ’neue molekulare Züchtungstechnologien‘ durch den Konzern weisen strategisch in eine andere Richtung als die der Gentechnikfreiheit. (Auch wenn über den rechtlichen Status dieser Technologien – Gentechnik oder nicht? – noch nicht entschieden ist.)
Wie passt das alles zusammen?
Letztendlich geht es um nicht weniger als um die Antwort auf die Frage: Wer ist in Zukunft Partner der gentechnikfreien und ökologischen Landwirtschaft?
Anlässlich der Aktionärs-Hauptversammlung der KWS Saat AG soll im Rahmen einer Info- und Diskussionsveranstaltung der Frage nachgegangen werden, ob ein Konzern wie die KWS in Zukunft Partner der gentechnikfreien (und ökologischen) Landwirtschaft sein kann. Schwächt sich die gentechnikfreie landwirtschaft nicht selbst, wenn sie Geschäfte macht mit einem unternehmen, dessen Geschäftsführung sich zum Beispiel für die Legalisierung von GVO-Verunreinigungen im Saatgut stark macht.
Wir freuen uns über eine spannende Diskussion mit Euch und Ihnen! Fragen, Ideen und Kommentare sind herzlich willkommen!
Hat dies auf Ökolandbau – Agrarökologie – Agrarindustrie rebloggt und kommentierte:
Öko- und Gentech-Saatgut von der KWS Saat AG? Geht das (gut)?